Gerechtigkeitsbrunnen

 

 

Inhalt

 

 

Brunnenstadt Bern

In den Jah­ren 1868 bis 1904 wur­den sämt­li­che Wohn­häu­ser der Stadt Bern flä­cken­de­ckend mit Druck­was­ser­lei­tun­gen erschlos­sen. Davor waren die Brun­nen wich­ti­ge Treff­punk­te,  an denen Bewoh­ner mit Infor­ma­tio­nen und Trink­was­ser ver­sorgt wur­den. Die Brun­nen lie­fer­ten auch wert­vol­les Brauch- und Lösch­was­ser. Das ver­schmutz­te Brauch­was­ser wur­de über par­al­lel zum Stadt­bach ver­lau­fen­de Ehgrä­ben in die Aare abgeleitet.

Der Stadt­bach, mit Quel­le im Wan­gen­tal, via Weyermannshaus/Güterbahnhof, bestand in die­ser oder ähn­li­cher Form ver­mut­lich seit der Stadt­grün­dung. Erst­mals urkund­lich erwähnt wur­de er 1249. Die bei­den Stadt­grä­ben wur­den mit höl­zer­nen Aquä­duk­ten über­wun­den. Von die­ser Haupt­ader aus ver­zweig­te sich der Stadt­bach in alle Längs­gas­sen der wach­sen­den Sied­lung. Sein genau­er mit­tel­al­ter­li­che Ver­lauf ist heu­te noch nicht voll­stän­dig geklärt.

Für das Ende des 14. Jahr­hun­derts sind fünf (öffent­li­che und pri­va­te) Quell-/Sod­brun­nen belegt, heu­te führt nur noch aus dem Stett­brun­nen Was­ser. Der mitt­ler­wei­le tro­cke­ne Len­brun­nen kann besich­tigt werden.

Nach einem sehr heis­sen Som­mer im Jahr 1393 wur­de erkannt, dass die bis­he­ri­ge Was­ser­ver­sor­gung nicht aus­reich­te. Hier­auf wur­den höl­zer­ne Stock­brun­nen (Brun­nen­stö­cke und ‑trö­ge aus Holz) errich­tet (vgl. Jus­tin­ger-Chro­nik, Nr. 289). Die wahr­schein­lich 21 Brun­nen waren mit bunt bemal­ten Fähn­lein geschmückt. Das Was­ser floss durch Teu­cheln (höl­zer­ne Röh­ren, der Län­ge nach durch­bohr­te Holz­stäm­me), die zu Druck­lei­tun­gen zusam­men­ge­fügt wur­den. Damit zwi­schen den Stäm­men kein Was­ser ver­lo­ren gehen konn­te, muss­ten die Ver­bin­dun­gen mit abge­dich­te­ten Holz­käs­ten oder Muf­fen aus Eisen, Blei, Kup­fer oder Leder, ange­bracht wer­den. Die Quel­le lag wahr­schein­lich im Bäch­te­l­en­gut bei Wabern, am Fuss des Gurtens.

Ab 1520 wur­den die höl­zer­nen Brun­nen der Haupt­gas­se durch stei­ner­ne ersetzt (die Neben­gas­sen erhiel­ten erst ab 1740 stei­ner­ne Brun­nen, als mehr Was­ser von Köniz her in die Stadt gelei­tet wur­de). Die schö­nen Figu­ren­brun­nen, für wel­che Bern bekannt ist, wur­den vor­wie­gend in den 1540er-Jah­ren gebaut. Durch die Errich­tung eines mecha­ni­schen Pump­werks gelang es 1585, die Küngs­brun­nen­quel­le für die Stadt Bern zu nut­zen. Ein gros­ser Antrieb zur Erstel­lung der prunk­vol­len Brun­nen war wohl einer­seits der “Prä­sen­ta­ti­ons­drang” eines auf­stre­ben­den Stadt­staats, wahr­schein­lich aber auch der bestehen­de Wett­streit mit der Zäh­ri­ger­stadt Frei­burg, in der Hans Gieng eben­falls tätig war.

Fotos von Ber­ner Brun­nen, wel­che Hans Gieng oder sei­ner Werk­statt zuge­schrie­ben werden:

Fotos eini­ger wei­te­rer Ber­ner Brunnen:

In Bern gibt es heu­te weit über 100 öffent­li­che Brun­nen, aktu­el­le Über­sich­ten fin­den sich hier:

 

 

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Bern

Einleitung

Stand­ort: 46.94827°N, 7.45406°E

Bern darf sich rüh­men, die schöns­te “Gerech­tig­keit” zu besit­zen (…) [Auf der Brun­nen­säu­le] steht in schrei­ten­der Hal­tung die kräf­ti­ge, etwas selbst­ge­fäl­li­ge und anmu­ti­ge Gestalt der Jus­ti­tia (…) Im Gesichts­aus­druck paa­ren sich Mil­de und Stren­ge.MEINTEL, PAUL, Schwei­zer Brun­nen, Frau­en­feld / Leip­zig 1931, S. 87 f.

Der Gerech­tig­keits­brun­nen befin­det sich an sei­nem ursprüng­li­chen Stand­ort auf der Höhe der Gerech­tig­keits­gas­se 39 (nur von 1646 bis 1646 stand er auf der Höhe der Gerech­tig­keits­gas­se 75). Mit 6.25 Metern Gesamt­hö­he ist der Gerech­tig­keits­brun­nen der höchs­te Ber­ner Figu­ren­brun­nen aus die­ser Zeit. Hier eini­ge selbst auf­ge­nom­me­ne Bil­der und Panoramen:

 

 

Gerechtigkeitsbrunnen (20. Januar 2018)
 
 
 

 

Wei­te­re his­to­ri­sche Bil­der des Ber­ner Gerechtigkeitsbrunnens:

 

 

 

Justitia

Die Ber­ner Jus­ti­tia-Brun­nen­fi­gur ist in einer Zeit des Über­gangs von mit­tel­al­ter­li­cher Tugend­dar­stel­lung hin zur repu­bli­ka­ni­schen Staats­al­le­go­rie der Neu­zeit ent­stan­den. Mit ver­bun­de­nen Augen, in der rech­ten Hand das erho­be­ne Schwert, in der lin­ken die Waa­ge, blickt die ber­ni­sche Jus­ti­tia stadtaufwärts.

 

Bil­der der Ber­ner Justitia-Brunnenfigur:

 

Geschichte

Römer und Griechen

[ Text folgt ]

 

Mittelalter

[ Text folgt ] Bis und mit Gotik.

 

 

Renaissance / Reformation

[ Text folgt ] 

 

Attribute

Schwert

Das Schwert der Jus­ti­tia ist unter ande­rem ein Sym­bol der aus­schliess­li­chen Gerichts­bar­keit und somit auch ein Zei­chen dafür, dass Selbst­hil­fe des Ein­zel­nen ver­bo­ten ist (Frie­dens­pflicht).

Wei­ter sym­o­li­siert das Schwert die Durch­set­zung der Rechts­ord­nung, der Süh­nung began­ge­nen Unrechts. In der lin­ken Hand hält die Ber­ner Jus­ti­tia eine Bal­ken­waa­ge. Sie ist Sym­bol für das rich­ter­li­che Abwä­gen der Schuld und der zu ver­hän­gen­den Stra­fe aber auch für die Wie­der­her­stel­lung des durch ein Delikt gestör­ten gesell­schaft­li­chen Gleichgewichts.

 

Waage

[ Text folgt ] 

 

Augenbinde

In frü­hen Abbil­dun­gen trägt die Jus­ti­tia kei­ne Augen­bin­de. Dies kam erst eini­ge Jah­re vor dem Bau des Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nens “in Mode”. Wäh­rend die gött­li­che Jus­ti­tia kei­ne Augen­bin­de benö­tigt und des­halb auch nie so dar­ge­stellt wird, soll die Augen­bin­de der welt­li­chen Jus­ti­tia wohl sym­bo­li­sie­ren, dass vor dem Gericht alle gleich behan­delt wer­den (sol­len), unbe­se­hen von ihrer Her­kunft (Sym­bol für Unpar­tei­lich­keit und Ent­schei­dun­gen ohne Anse­hen der Per­son). Eine ande­re, nega­ti­ve Deu­tung geht davon aus, dass die Augen­bin­de die urtei­len­de Jus­tiz vor äus­se­ren, ablen­ken­den Ein­flüs­sen schüt­zen sol­le. Die Augen­bin­de wur­de zuwei­len aber auch als nega­ti­ves Attri­but ver­wen­det, bei­spiels­wei­se in Kar­ri­ka­tu­ren, in wel­chen eine “blind” (und damit will­kür­lich) urtei­len­de Jus­tiz be- bzw. gezeich­net wer­den sollte.

In der Schweiz tra­gen die Jus­ti­tia-Brun­nen­fi­gu­ren in Cul­ly und Win­ter­thur kei­ne Augen­bin­de (bei den nicht mehr auf einem Brun­nen ste­hen­den Jus­ti­tia­fi­gu­ren kämen noch Lies­tal, Mor­ges und Zofin­gen hin­zu). Nicht bekannt ist, ob die ehe­ma­li­gen Jus­ti­tia-Brun­nen­fi­gu­ren von Luzern, St. Gal­len und  Zürich eine Augen­bin­de tru­gen. Die Mehr­zahl der schwei­ze­ri­schen Jus­ti­tia-Brun­nen­fi­gu­ren trägt jedoch eine Augen­bin­de (Aar­au, Biel, Bern, Bou­dry, Brugg, Burg­dorf, Cud­re­fin, Lau­sanne, Mou­don, Neu­en­burg, Solo­thurn).

Bei aus­län­di­schen Brun­nen, ins­be­son­de­re in Deutsch­land, gibt es anteils­mäs­sig mehr Jus­ti­tia-Brun­nen­fi­gu­ren, wel­che kei­ne Augen­bin­de tra­gen (ein  pro­mi­nen­tes Bei­spiel dafür ist die Jus­ti­tia auf dem Brun­nen in Frank­furt a. M.).

 

 

 

Basisfiguren

Berner Gerechtigkeitsbrunnen

Die vier Büs­ten­fi­gu­ren zu Füs­sen der Ber­ner Jus­ti­tia schei­nen etwas Neu­es zu sein, was es so bis­her noch nicht gab. Lei­der bestehen kei­ne Quel­len aus der frü­hen Zeit des Brun­nens und all­fäl­li­ge münd­li­che Über­lie­fe­run­gen über ihre Bedeu­tung sind ver­lo­ren gegangen.

Die Figu­ren haben alle die Augen geschlos­sen. Wäh­rend der Jus­ti­tia die Augen durch eine Bin­de ver­bun­den sind, ver­schlies­sen die welt­li­chen Figu­ren sel­ber die Augen.

Gemäss HOWALD (S. 11 ff.) han­delt es sich bei den vier Per­so­nen um Kai­ser, Papst, Sul­tan und Schult­heiss, als Reprä­sen­tan­ten der Staats­for­men Mon­ar­chie, Theo­kra­tie, Auto­kra­tie und Repu­blik. Die­se Inter­pre­ta­ti­on wur­de (und wird auch heu­te noch) viel­fach wiederholt.

Eine neue­re, auf SCHNEEBERGER (Lizen­zi­ats­ar­beit, S. 12 ff.) zurück­zu­füh­ren­de Inter­pre­ta­ti­on geht jedoch davon aus, dass es sich um den Kai­ser, den Papst, den Sul­tan und den fran­zö­si­schen König han­delt. Der Papst trägt die Tia­ra und das Bischofs­kreuz, der Sul­tan einen tur­ban­ar­tig umwun­de­nen Spitz­hut und eine Sara­ze­nen­klin­ge, der Kai­ser eine Kro­ne und das Reichs­schwert, der König Barett und die gol­de­ne Amtskette.

Zur Zeit der Ent­ste­hung des Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nens war Karl V. römisch-deut­scher Kai­ser (1530–1555), Paul III. Papst (1534–1549), Süley­man I. (“der Präch­ti­ge”) Sul­tan des Osma­ni­schen Reichs (1520–1566) und Franz I. fran­zö­si­scher König (1515–1547).

 

Weitere Brunnen (Verweise)

Nebst den Figu­ren auf dem Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nen (1543) fin­den sich sol­che auch auf den Brun­nen von Neu­en­burg (1545–47), Mou­don (1559), Solo­thurn (1561), Lau­sanne (1584/85) und Bou­dry (1610).

 

Wappenscheibe Anton Wyss

Anton Wyss (1531–1588) war der Sohn eines Ber­ner Glas­ma­lers (wahr­schein­lich von Jakob Wyss) und einer Mut­ter aus der Fami­lie von Graf­fen­ried. Er war Kast­lan zu Wim­mis, Mit­glied des Klei­nen Rats von Bern, Land­vogt zu Wan­gen, Gleits­herr (Auf­se­her über das siche­re Geleit der Waren), Zeug­herr (Auf­se­her über das Zeug­haus und das Pul­ver­re­gal), Bös­pfen­ni­ger (Ein­zie­her des Bös­pfen­nigs, d.h. der Wein­steu­er auf ein­ge­la­ger­ten Wein).

Im Jahr 1577 erfolg­te der Kir­chen­neu­bau in Aar­wan­gen im spät­go­ti­schen Stil. Anton Wyss, Mit­glied der Bau­kom­mis­si­on, stif­te­te im Jahr 1578 (also 50 Jah­re nach der Ber­ner Refor­ma­ti­on) die neben­ste­hen­de Wap­pen­schei­be. Die Bild­schei­be von Aar­wan­gen basiert wohl auf einem Tobi­as Stim­mer zuge­schrie­be­nen Riss von 1567, wel­cher in der Staat­li­chen Kunst­hal­le Karls­ru­he (“Riss mit Alle­go­rie der Gerech­tig­keit”, Inv. XI. 264) auf­be­wahrt wird. Die Inschrift lau­tet: “Antonÿ wiβ Der Zitt vogtt zů wan­gen, 1578”.  Von wem die Wap­pen­schei­be Anton Wyss her­ge­stellt wur­de, ist nicht abschlies­send geklärt. SCHEIDEGGER (S. 79 f.) schreibt sie einem Gesel­len von Hans Huber zu.

Die blond­ge­lock­te Jus­ti­tia, mit ver­bun­de­nen Augen (die Augen­bin­de ist dabei jedoch durch-sich­tig), ent­blöss­ter rech­ter Brust, Schwert in ihrer rech­ten und Waa­ge in ihrer lin­ken Hand, thront auf einer Kugel/einem Glo­bus. Zu ihren Füs­sen, aus Wol­ken her­vor­schau­end, befin­den sich der Papst, drei welt­li­che Herr­scher und ein Bür­ger mit Pelz­kap­pe (wahr­schein­lich der Stif­ter Anton Wyss). Die Jus­ti­tia als (Staats-)Tugend steht dabei über den Poten­ta­ten. Wäh­rend der Erz­engel Micha­el beim himm­li­schen Urteils­spruch als “See­len­wä­ger” rich­tet, steht auch die vor­lie­gend über den Wol­ken thro­nen­de “Gött­li­che Gerech­tig­keit” als ein­zi­ge Auto­ri­tät über den Fürs­ten. Die Ber­ner Obrig­keit mach­te es sich seit der Refor­ma­ti­on zur Auf­ga­be, das Got­tes­wort auch gegen den Wider­stand der Fürs­ten zu fördern.

Wei­te­re Bil­der von/aus der refor­mier­ten Kir­che Aarwangen:

 

Weitere Wappenscheiben

Ähn­li­che Jus­ti­tia-Dar­stel­lun­gen fin­den sich auch in den katho­li­schen Gebie­ten, wobei hier der Papst zu Füs­sen der Jus­ti­tia jeweils fehlt.

Wei­te­re Bild­schei­ben mit ähn­li­cher Iko­no­gra­phie (Jus­t­i­ta über Machthabern):

 

 

 

Brunnenschmuck

Stadt­grün Bern schmückt eini­ge pro­mi­nen­te Ber­ner Alt­stadt­brun­nen in den Som­mer­mo­na­ten mit Blu­men. Tra­di­tio­nel­ler­wei­se sind dies rote Gera­ni­en, ins­be­son­de­re bei schat­ti­gen Stand­or­ten kom­men aber auch ande­re Sor­ten wie das Schat­ten­lies­chen zum Ein­satz. In den kal­ten Jah­res­zei­ten haben die Brun­nen meist kei­nen Schmuck, teil­wei­se wer­den auch Pflan­zen­ge­ste­cke angebracht.

Auch in den ande­ren Städ­ten wer­den die Brun­nen blu­men­ge­schmückt. Ein beson­de­res Ereig­nis ist auch der Aar­au­er Mai­en­zug, mit Kin­der- und Jugend­fest sowie Brunnenführungen.

 

 

 

Säule und Kapitell

[ Text folgt ] 

Eine sehr ähn­li­che Säu­le weist der Solo­thur­ner Sim­son­brun­nen auf.

 

 

 

Postament und Auslaufrohr mit Maske

[ Text folgt ] 

Das Pos­ta­ment (Säu­len­so­ckel, aus St. Tri­phon-Stein) wur­de 1949 ersetzt und die Steig­lei­tung erneu­ert. Aus zwei Bron­ze­mas­ken im so genann­ten Del­phin­ty­pus des frü­he­ren 18. Jahr­hun­derts gehen die bei­den Brun­nen­röh­ren hervor.

 

 

 

Trog

Das Acht­eck­be­cken aus Kalk­stein des Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nens trug bis 1845 die Datums­an­ga­be der Erstel­lung MDXXXXIII (1543). Danach das Datum der Reno­va­ti­on (durch­ge­führt von Stein­hau­er Bar­get­zi aus Solo­thurn) MDCCCXLV (1845), an der Süd­sei­te, heu­te kaum mehr les­bar. Die acht schmuck­lo­sen Plat­ten sind oben durch einen kräf­ti­gen Eisen­reif mit Eck­schar­nie­ren ver­bun­den. Ober­halb (west­lich) des Brun­nens befin­det sich ein que­r­ova­ler, unter­halb (öst­lich) ein quer­ste­hen­der recht­ecki­ger Neben­trog (Sudel­trog).

Die Trö­ge der ande­ren Schwei­zer Gerech­tig­keits­brun­nen wei­sen fol­gen­de For­men auf:

Auch die Anzahl der Neben­trö­ge sind unterschiedlich:

 

 

 

Zerstörung der Figur

Als Sym­bol der ber­ni­schen Staats­ge­walt war die Ber­ner Brun­nen­fi­gur mehr­mals Ziel sym­bo­li­scher Aktio­nen, bei­spiels­wei­se, als die fran­zö­si­schen Trup­pen bei ihrem Ein­marsch 1798 Schwert und Waag­scha­le ent­fern­ten. Mit der ber­ni­schen Jus­ti­tia hat­te sich aber auch bereits die Jus­tiz zu befas­sen. Die Brun­nen­fi­gur, die heu­te in der Gerech­tig­keits­gas­se steht, ist näm­lich nicht mehr die Ori­gi­nal­fi­gur aus dem 16. Jahrhundert.

Das Ori­gi­nal wur­de in der Nacht auf den 13. Okto­ber 1986 von sei­nem Sockel geris­sen. Das Bun­des­ge­richt bezeich­ne­te in BGE 117 IV 437 ff. die­se – poli­tisch moti­vier­te (vgl. BGE 118 IV 371 ff.) – Sach­be­schä­di­gung als “skru­pel­lo­sen Van­da­len­akt”. Es stuf­te den Brun­nen ein als “Denk­mal mit gros­sem sym­bo­li­schem Wert, (…) ein ein­ma­li­ges, his­to­risch äus­serst wert­vol­les Kunstwerk”.

Am 23. Okto­ber 1988 wur­de die Kopie der Jus­ti­tia­fi­gur ent­hüllt, wel­che seit­her auf der Brun­nen­säu­le steht. Die Tei­le des Ori­gi­nals wur­den soweit mög­lich wie­der­her­ge­stellt (und wo not­wen­dig ergänzt). Die­ses “Original“steht nun im His­to­ri­schen Muse­um in Bern (BHM). Da die genau­en Anga­ben der ursprüng­li­chen Bema­lung nicht bekannt sind, ist die Figur im Mue­sum unbe­malt geblie­ben. Bis zur Zer­stö­rung der Jus­ti­tia war der Gerech­tig­keits­brun­nen der ein­zi­ge Figu­ren­brun­nen der Stadt Bern, des­sen Stand­ort und Gestalt zur Errich­tungs­zeit im wesent­li­chen noch entsprach.

 

 

 

Wiederherstellung

Nach der Zer­stö­rung wur­de die Brun­nen­fi­gur restau­riert und wird seit­her im Ber­ni­schen His­to­ri­schen Muse­um (BHM) auf­be­wahrt und ausgestellt:

 

 

 

Weitere Veränderungen

Der Gerech­tig­keits­brun­nen ist nicht mehr der­sel­be wie im 16. Jahr­hun­dert. Es wur­den an ihm im Lau­fe der Zeit fol­gen­de Ver­än­de­run­gen vorgenommen:

  • 1584 und 1589: Instand­stel­lung und Neu­be­ma­lung durch Hum­bert Mareschet
  • 1668/69: wei­te­re Reno­va­ti­on (ins­be­son­de­re des Stein­werks) durch Joseph Wern­ter und Bema­lung durch Joseph Wer­ner d. Ä.
  • 1687/88: Erneue­rung der Metallausrüstung
  • 1714/15: Neu­an­strich
  • 1758: neue Kupferröhren
  • 1741: neu­er Sudel­trog (Geiss­berg­stein)
  • 1798: Ent­fer­nung des Richt­schwerts und der Waa­ge durch die fran­zö­si­schen Beset­zer als Sym­bol des Unter­gangs des Alten Berns. Die bei­den Attri­bu­te wer­den erst viel spä­ter wie­der ersetzt.
  • 1845: Ver­set­zung des Brun­nens wegen der neu­en Zufahrt über die Nyd­egg­brü­cke. Für eine kur­ze Zeit wird der Brun­nen im Stall des Erla­cherho­fes ein­ge­la­gert, danach wie­der am ursprüng­li­chen Ort errich­tet. Will­helm König über­malt den Brun­nen weiss und gold. Auf­grund der hef­ti­gen Pro­tes­te aus der Bevöl­ke­rung wird die poly­chro­me Bema­lung aber rasch wie­der her­ge­stellt. Es folg­te eine Bema­lung in schwach­ge­tön­ten Farben.
  • 1890/91: Neu­be­ma­lung durch Chris­ti­an Bühler.
  • 1925: Neu­be­ma­lung durch Ernst Linck, wie­der mit kräf­ti­gen Far­ben / mit leb­haft akzen­tie­ren­den Kon­tras­ten, wie dies wahr­schein­lich ursprüng­lich der Fall war
  • 1936–1939: Neu­be­ma­lung durch Vic­tor Surbek.
  • 1949: Erneue­rung der Steig­lei­tung und des Sockels.
  • 1961: Restau­rie­rung durch Hans A. Fischer
  • 1971: Neu­be­ma­lung Säule
  • 1986: Zer­stö­rung der Jus­ti­tia­fi­gur (vgl. oben). Eine Kopie wird auf den Sockel in der Gerech­tig­keits­gas­se gesetzt, das Ori­gi­nal wird 1988 dem His­to­ri­schen Muse­um übergeben.
  • 2004/2005: Gesamt­sa­nie­rung der Kram- und Gerech­tig­keits­gas­se. Die Brun­nen­fi­gu­ren wer­den in die­ser Zeit ausgebessert.
    Zustand der Brun­nen­fi­gur im Herbst/Winter 2004:

    Zustand des Brun­nens im Herbst 2005:

  • 16. bis 24. Okto­ber 2006: Wie­der­her­stel­lung der rech­ten Hand und des Schwerts, die am 28. Juni 2006 beschä­digt wur­den (am 28. Juni 2006, rund 20 Jah­re nach der Zer­stö­rung der Justitiastatue).
    Zustand der Brun­nen­fi­gur am 16. Okto­ber 2006
  • Juni 2011: Unter­halts­ar­bei­ten durch Elfie Fischer (H. A. Fischeer AG, heu­te: Fischer & Part­ner AG Restau­ra­to­ren), Bei­trag in 20min.ch vom 22. Juni 2011.
  • 2013: Sanie­rung durch die Fischer & Part­ner AG Restau­ra­to­ren, Bern
  • Juli 2018: Restau­rie­rungs­ar­bei­ten (neue Far­be der Brun­nen­fi­gur, Nach­ölen der Säule)

 

 

 

 

Bildhauer

Hans Gieng

Alter­na­ti­ve Namens­schrei­bun­gen: Hanns Gieng, Han(n)sen Gieng, Hans Giengg, Hans Gyeng, Meis­ter Hans, Meis­ter Hanns.

Zehn der zwi­schen 1542 und 1548 erstell­ten Figu­ren­brun­nen wer­den heu­te Hans Gieng (unter ande­ren der Gerech­tig­keits­brun­nen) oder sei­ner Werk­statt zuge­schrie­ben, wobei aus die­ser Zeit lei­der kei­ne Doku­men­te bestehen, wel­che dies ein­deu­tig bele­gen würden.

Her­ge­lei­tet wird die Zuord­nung häu­fig aus einem sti­lis­ti­schen Ver­gleich mit den gut doku­men­tier­ten Frei­bur­ger Brun­nen, der Inschrift “HG” am Kind­li­fres­ser­brun­nen, der Erwäh­nung, dass “Meys­ter Hans, Bildhower, im Spi­tal z’ Her­brig sin an des Spiel­meis­ters Tisch ässen” (offen­bar eine Notiz im Rats­ma­nu­al vom 30. März 1543) und der Nähe zwi­schen Fri­bourg und Bern. Für eine sol­che Zuschrei­bung hat sich ins­be­son­de­re Paul Hofer (Die Kunst­denk­mä­ler der Schweiz, Bd. 28, Die Kunst­denk­mä­ler des Kan­tons Bern, S. 225 ff. und 314 ff.) aus­ge­spro­chen. Etwas kri­ti­scher dies­be­züg­lich sind die Aus­füh­run­gen von Mar­cel Strub (Deux maî­tres de la sculp­tu­re suis­se du XVIe siè­cle : Hans Gei­ler et Hans Gieng, S. 85–95).

Einig ist sich die Lite­ra­tur zwi­schen­zeit­lich, dass der Gerech­tig­keits­brun­nen nicht Niklaus Manu­el zuzu­schrei­ben ist, eben­falls, dass es sich bei Hans Gieng nicht um Hans Gei­ler (son­dern um des­sen Nach­fol­ger) handelt.

Der Frei­bur­ger Bild­hau­er Hans Gieng wirk­te vor allem in der Stadt Frei­burg i. Ü. Auch in Solo­thurn und Bern bau­te er Brun­nen. In der Zeit von 1540 bis 1546 wirk­te er wahr­schein­lich in Bern, ab 1544 in Bern und Frei­burg gleich­zei­tig. Um 1543 fer­tig­te er die Jus­ti­tia des Gerech­tig­keits­brun­nens in Jura­kalk­stein an. Ver­stor­ben ist Hans Gieng im Jahr 1562. Im Gegen­satz zu sei­nem Vor­gän­ger Hans Gei­ler hat Hans Gieng wohl nie das Stadt­recht erhalten.

Die Fotos der Ber­ner Brun­nen, wel­che Hans Gieng bzw. sei­ner Werk­statt zuge­schrie­ben wer­den, fin­den sich wei­ter oben auf die­ser Sei­te.

Wei­te­re Brun­nen­fi­gu­ren von Hans Gieng (in Frei­burg i. Ü.):

 

Laurent Perroud

Alter­na­ti­ve Namens­schrei­bun­gen: Lau­rent Per­rot, Pair­reol, Per­rod, Per­ro, Peroulx, Maît­re Lorenz du Lan­de­ron, Lau­rens Per­rot, Lau­rens Per­rotz, Lau­rent Ber­rod, Meis­ter Lau­renz von Grissach

[ Text folgt]

 

 

 

Andere Gerechtigkeitsbrunnen in der Schweiz

 

Wei­te­re Gerech­tig­keits­brun­nen befin­den sich teil­wei­se auf dem heu­ti­gen oder ehe­ma­li­gen Staats­ge­biet Berns (Erobe­rung des Aar­gaus bis nach Brugg 1415, Erobe­rung und Refor­mie­rung der Waadt 1536) oder ver­bün­de­ter Gebie­te (Neu­en­burg: wäh­rend der Refor­ma­ti­on übte Bern hier offen­bar eine Art schieds­rich­ter­li­cher Gewalt aus). Von den heu­te noch bestehen­den Brun­nen wur­den man­che dem Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nen unmit­tel­bar nach­ge­bil­det: Solo­thurn, Mou­donLau­sanne, Bou­dry, Cud­re­finCul­ly und Neu­en­burg. Mit­tel­ba­re Nach­bil­dun­gen fin­den sich in Aar­auBiel, Burg­dorf und Brugg. Nicht alle Brun­nen las­sen sich jedoch auf den Ber­ner Brun­nen zurück­füh­ren: Win­ter­thur. Nach­fol­gend sind die schwei­ze­ri­schen Orte, in wel­chen ein Gerech­tig­keits­brun­nen steht oder stand, alpha­be­tisch aufgelistet.

 

 

 

Aarau

Stand­ort: 47.39246°N, 8.04291°E

Der ursprüng­li­che Markt­brun­nen an der Kreu­zung Rathausgasse/Kronengasse trug die Figur eines gehar­nisch­ten Krie­gers, wel­che her­ab­stürz­te. Die Figur des Gerech­tig­keits­brun­nens in Aar­au aus dem Jahr 1643, nach dem Ber­ner Vor­bild, stammt von Heinz Henz. Der Brun­nen wur­de 1905 ent­fernt und im Jahr 1924 am neu­en Stand­ort auf dem Kir­chen­platz neu auf­ge­stellt (Rekon­struk­ti­on von Trog und Säu­le, Kopie der Figur). Die ori­gi­na­le Jus­ti­tia-Sta­tue kann im Stadt­mu­se­um Aar­au besich­tigt werden.

 

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Biel

Stand­ort: 47.14124°N, 7.24562°E

Der ers­te Brun­nen stammt von 1535 (ein Jahr, nach­dem das Rat­haus fer­tig­ge­stellt wur­de). Die ursprüng­li­che Brun­nen­fi­gur des Bild­hau­ers Johan­nes Hesch(e) wur­de 1714 durch jene von Jean Boy­er ersetzt (Neu­be­ma­lun­gen 1758 und 1776). Neu­er Brun­nen­trog von Joseph Menth (1846), Ergän­zung mit einer Neben­trog 1848. Reno­va­tio­nen  1868, 1899 1929, 1935, 1958, 1980 und 1999.

 

Beschädigungen
  • 1978: Wegen einer Beschä­di­gung der Brun­nen­fi­gur wur­de der Brun­nen ein­ge­rüs­tet. Wäh­rend die­ser Zeit, als die Brun­nen­fi­gur repa­riert wur­de, wur­de ihr zusätz­lich noch die Waa­ge gestohlen.
    Alt­stadt­leist Biel, “Gerech­tig­keits­brun­nen auf dem Burg­platz”, Erwäh­nung einer Mel­dung im Bie­ler Tag­blatt vom 8. Novem­ber 1978 in: https://www.bieler-altstadt.ch/portfolio-item/gerechtigkeitsbrunnen/
  • Van­da­len­akt in den 1970er-Jah­ren, Fun­da­men­tar­bei­ten im Jahr 1980, Ent­wen­dung einer Waag­scha­le und Abbre­chen von drei Fin­gern im Früh­ling 2013
    “Beschä­dig­te Gerech­tig­keit”, auf Sei­te 2 der Zei­tung BIEL BIENNE, 36. Jahr­gang, Nr. 31, vom 31. Juli 2013 / 1. August 2013, https://www.bielbienne.com/de/bielbienne-archiv.html?file=files/Bielbienne/Archiv-E-Paper/2013/BB_31.13.pdf

 

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Boudry

Stand­ort: 46.94877°N, 6.83593°E

Die Fon­taine de la Jus­ti­ce ist eine der Sehens­wür­dig­kei­ten (nebst einem wirk­lich pit­to­res­ken his­to­ri­schen Zen­trum, dem Schloss, mit Wein­bau- und Wein­mu­se­um, dem Musée de l’Areu­se, Auflugs­mög­lich­kei­ten in die Schlucht der Areu­se und vie­lem mehr) und stammt aus dem Jahr 1610  (Datum auf der Säu­le – die Jus­ti­ti­fi­gur ist allen­falls sogar älter), von einem unbe­kann­ten Künst­ler. Vor­bild die­ses Brun­nens war jener in Neu­en­burg, des­sen Vor­bild wie­der­um der Gerech­tig­keits­brun­nen in Bern war. Die Gesichts­zü­ge sind hier aber etwas grö­ber und die Fal­ten in der Klei­dung weni­ger natur­ge­treu aus­ge­fal­len als bei den Vorbildern.

Das Becken von 1761 wur­de 1795 ersetzt (und in die­sem Jahr auch die Säu­le farb­big gestal­tet). 1835 folg­te die Ver­set­zung des Brun­nens von sei­nem ursprüng­li­chen Platz vor dem Rat­haus hin zu sei­nem aktu­el­len Stand­ort vor der Kir­che. Ein zusätz­li­ches, klei­ne­res Becken, wur­de dem Brun­nen 1847 hin­zu­ge­fügt. Wei­te­re Restau­ra­tio­nen: 1767, 1958, 1978/1979, 1997–1999  und 2018. Das Ori­gi­nal befin­det sich seit der Anfer­ti­gung der Sta­tu­en­ko­pie in den 1990er-Jah­ren im Laté­ni­um – Parc et musée d’archéologie.

 

Basisfiguren
[ Text zu den Basis­fi­gu­ren folgt ]

 

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Brugg

Stand­ort: 47.48586°N, 8.20653°E

Der Rat­haus­brun­nen wur­de ursprüng­lich aus den Jah­ren 1557–1563 errich­tet, die Jus­tia­fi­gur des Rat­haus-Brun­nens aus dem Jahr 1928 stammt von Edu­ard Spörri.

 

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Burgdorf

Stand­ort: 47.05613°N, 7.62715°E

Den so genann­te Rin­der­mä­rit­brun­nen aus dem Jahr 1541 wur­de, nun Kro­nen­brun­nen genannt, im Jahr 1612 neu errich­tet. Die dama­li­ge Brun­nen­fi­gur eines unbe­kann­ten Bild­hau­ers, stamm­te aus Bern. Im Jahr 1757 schuf Urs Joseph Füeg eine neue Figur (mit unver­bun­de­nen Augen). Auf­grund des pro­ble­ma­ti­schen Mate­ri­als zer­fiel der Brun­nen bereits nach kur­zer Zeit. 1908 ersetz­te die neue Figur (kei­ne Kopie) von Fer­di­nand Rie­del die bisherige.

 

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Cudrefin

Stand­ort: 46.95563°N, 7.01862°E

Die Brun­nen­fi­gur in Cud­re­fin von 1605 stammt von Benoît Magnin aus Cer­lier am Bie­ler­see. Im Jahr 1672 wur­de ihr Arm beschä­digt, 1732/33 wur­de die Sta­tue neu bemalt und das Schwert aus­ge­wech­selt. Der heu­ti­ge Brun­nen­trog stammt von 1864, die Jah­res­zahl 1866 an der Säu­le von einer undo­ku­men­tier­ten Restau­ra­ti­on. Die letz­te Reno­va­ti­on führ­te Marc Stäh­li­aus Auver­nier (NE) 1991/92 durch. Die Brun­nen­fi­gur von Cud­re­fin weist nicht mehr die “Robust­heit” der Ber­ner Jus­ti­tia auf son­dern bereits Ele­men­te des Manie­ris­mus, an der Schwel­le zum Barock. Auf dem Brun­nen steht aktu­ell noch die ori­gi­na­le Figur und nicht, wie bei ande­ren Gerech­tig­keits­brun­nen, eine Kopie.

 

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Cully

Stand­ort: 46.48877°N, 6.73034°E

Die Jus­ti­tia­fi­gur auf der Fon­taine de la Jus­ti­ce in Cul­ly ist eine Frau­en­fi­gur, wel­che (ins­be­son­de­re ver­gli­chen mit den ande­ren Jus­ti­tia­fi­gu­ren der Schwei­zer Gerech­tig­keits­brun­nen) recht lebens­echt aus­sieht. Aus­ser­dem trägt sie kei­ne Augen­bin­de, so wie auch die Jus­ti­tia in Win­ter­thur und die – nicht mehr auf einem Brun­nen ste­hen­den – Jus­ti­tia­fi­gu­ren von Lies­tal, Mor­ges und Zofin­gen, auch die ver­lo­ren gegan­ge­ne Vor­gän­ger­fi­gur des Burg­dor­fer Brun­nens hat­te kei­ne Augen­bin­de. Im Wei­te­ren feh­len bei der Jus­ti­tia in Cul­ly die Basis­fi­gu­ren (Papst, Sul­tan, Kai­ser, König), wel­che bei der Fon­taine de la Jus­ti­ce in Lau­sanne vor­han­den sind.

Der heu­ti­ge Brun­nen­trog trägt die Jah­res­zahl 1643, die Brun­nen­fi­gur stammt aus dem Jahr 1645, wahr­schein­lich von Paul Hort­in und einem wei­te­ren, unbe­kann­ten Künst­ler in Thonon/Frankreich. Wahr­schein­lich han­del­te es sich dabei noch nicht um eine Jus­ti­tia­fi­gur son­dern wohl um eine männ­li­che Figur (auch eine Löwen­fi­gur stand offen­bar zur Aus­wahl, es ist aber unwahr­schein­lich, dass eine sol­che den Brun­nen krön­te). Neue Figur von Rey­mond Aguet 1718 (heu­te steht eine Kopie auf der Brun­nen­säu­le). Restau­rie­run­gen, Ände­run­gen und Aus­bes­se­run­gen fan­den in fol­gen­den Jah­ren statt: 1677, 1687, 1699, 1718, 1725, 1735, 1754, 1762, 1770, 1856, 1934, 1969 und 2008. Die Brun­nen­röh­ren im Renais­sance-Stil wur­den 1856 ersetzt. Seit 1969 ist der Brun­nen auch wie­der far­big bemalt.

 

Beschädigungen

 

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Genf (ehemals)

[ Text folgt ]

 

 

 

Lausanne

Stand­ort: 46.52178°N, 6.63327°E

Die Brun­nen­fi­gur in Lau­sanne (1584–1585, von Lau­rent Per­roud und sei­nem Sohn Jac­ques Per­roud) steht auf einer Säu­len­ko­pie aus dem Jahr 1930, in einem zwölf­ecki­gen Trog aus dem Jahr 1726. Die ori­gi­na­le Jus­ti­tia­fi­gur befin­det sich im Musée His­to­ri­que Lau­sanne (L’Ancien Evê­ché).

 

Basisfiguren
[ Text zu den Basis­fi­gu­ren folgt ]

 

Beschädigungen

 

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Liestal (ehemals)

Stand­ort: 47.48333°N, 7.73532°E

Der ehe­ma­li­ge Spi­tal­brun­nen mit Jus­ti­tia­fi­gur (von ca. 1600) wur­de 1955 durch einen neu­en Brun­nen, den Schlan­gen­brun­nen (Sym­bol der Ärz­te­schaft; gestal­tet durch Fritz Bür­gin), ersetzt, die Jus­ti­ti­fi­gur in die Gebäu­de­fas­sa­de integriert.

 

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Luzern (ehemals)

Stand­ort: 47.05424°N, 8.30843°E

Gemäss Stadt­plan von Mar­ti­ni (1597) gab es in der Äus­sern Weg­gis­gas­se (Her­ten­stein­stras­se) offen­bar auch hier ein­mal einen Gerech­tig­keits­brun­nen. Heu­te steht an die­ser Stel­le ein moder­ner Brun­nen mit Einhornfigur.
 
Aus­schnitt aus dem Stadplan:

 

 

 

Morges (ehemals)

Stand­ort: 46.50853°N, 6.49785°E

Die Sta­tue de la Jus­ti­ce der Fon­taine du Maré­chal / Fon­taine de la Chris­ti­ne stammt aus dem Jahr 1651 von Jean-Bap­tis­te Gal­lo. Im Jahr 1861 wur­de sie in eine Nische beim Rat­haus versetzt.

 

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Moudon

Stand­ort: 46.66926°N, 6.79632°E

Die Brun­nen­fi­gur der Fon­taine du Cou­de ou de la Grand-Rue aus dem Jahr 1559 (restau­riert 1993) stammt eben­falls von Lau­rent Per­roud, der heu­ti­ge Brun­nen wur­de 1872 erricht.

 

Basisfiguren
[ Text zu den Basis­fi­gu­ren folgt ]

 

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Neuenburg

Stand­ort: 46.99189°N, 6.92916°E

Die ori­gi­na­le Brun­nen­fi­gur (1545–1547, von Lau­rent Per­roud) wur­de nach dem Vor­bild der Ber­ner Jus­ti­tia erstellt und im Jahr 1991 durch einen Kran beschä­digt. Im Jahr 1997 wur­de sie durch eine Kopie ersetzt, das Ori­gi­nal befin­det sich seit­her im Muse­um für Kunst und Geschich­te Neu­en­burg (MahN).

 

Basisfiguren
[ Text zu den Basis­fi­gu­ren folgt ] 

 

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St. Gallen (ehemals)

Stand­ort: 47.42489°N, 9.37643°E

Wahr­schein­lich Mit­te des 16. Jahr­hun­derts geschaf­fen, wur­de die Jus­ti­tia­fi­gur bei einer Ver­set­zung des Brun­nens 1832 nicht mehr mon­tiert – sie ist heu­te verschollen.

 

 

 

Solothurn

Stand­ort: 47.20709°N, 7.53611°E

Der Gerech­tig­keits­brun­nen (auch: Sinn­brun­nen) in Solo­thurn wur­de 1561 von Lau­rent Per­roud nach dem Vor­bild des Ber­ner Gerich­tig­keits­brun­nens geschaf­fen, der Trog stammt aus dem Jahr 1789 (der ursprüng­li­che Trog des Gerech­tig­keits­brun­nens ist nun Teil des Klosterplatzbrunnens).

 

Basisfiguren

Übli­cher­wei­se wer­den die vier Figu­ren zu Füs­sen der Jus­ti­tia als Papst, Sul­tan, Kai­ser und Solo­thur­ni­scher Schult­heiss beschrie­ben (so BANHOLZER, HIRSCHI, MUSTER/STEINMANN, SCHUBIGER, Kdm SO I). Anstatt Kai­ser und Schult­heiss  füh­ren SCHUBERT (S. 50) und MEINTEL (Schwei­zer Brun­nen, S. 89) Edel­mann und Jude auf, wobei die­se abwei­chen­de Zuschrei­bung nicht näher begrün­det wird. Ins­be­son­de­re nicht bekannt ist, ob dies in einem Zusam­men­hang mit dem Stand­ort nahe der Juden­gas­se ste­hen soll.

Der Solo­thur­ner Gerech­tig­keits­brun­nen ist der ein­zi­ge in einem über­wie­gend katho­li­schen Gebiet, in wel­chem der Papst zu Füs­sen der Jus­ti­tia dar­ge­stellt wur­de. Wie beim Ber­ner Brun­nen auch, legt der Papst schein­bar freund­schaft­lich dem Sul­tan die Hand auf die Schulter/den Ober­arm. Bei ande­ren Dar­stel­lun­gen die­ses The­mas, wie bei­spiels­wei­se auf den Frei­bur­ger Wap­pen­schei­ben wur­de der Papst dort jeweils weggelassen.

 

Beschädigungen

 

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Winterthur

Stand­ort: 47.49957°N, 8.72795°E

Die ursprüng­li­che Brun­nen­fi­gur stammt aus dem Jahr 1537, die Kopie von Peter Moser aus dem Jahr 1791, die erneu­te Kopie von Fritz Liech­ti aus dem Jahr 1931. Im Jahr 1683 wur­de ein Eisen ange­bracht, an wel­chem die Mäg­de zur Stra­fe ange­bun­den wur­den, wenn sie den Brun­nen ver­schmutz­ten. Der Trog aus har­tem Kalk­stein trägt das Datum 1748. 

 

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Gerechtigkeitsbrunnen, am 9. Mai 2020, kurz vor der zweiten Coronavirus-Lockerungsetappe

 

 

 

Zofingen (ehemals)

Stand­ort: 47.28831°N, 7.94621°E

Die Jus­ti­tia­fi­gur von Hans (Johann) Dub stand von 1590 bis 1893 auf dem Gerech­tig­keits­brun­nen, der danach zum Niklaus-Thut-Brun­nen wur­de. Eine Kopie der Jus­ti­tia­fi­gur (das Ori­gi­nal befin­det sich im Muse­um Zofin­gen) wur­de 1994 vor dem Rat­haus aufgestellt.

 

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Zürich (ehemals)

Stand­ort: 47.37043°N, 8.54617°E

Der Jus­ti­tia­brun­nen stand an der Kirch­gas­se (zwi­schen den Haus­num­mern 42 und 48). Der Brun­nen­trog wur­de 1578/79 durch Dani­el Syff­rig erneu­ert, die Jus­ti­tia­fi­gur aus dem Jahr 1582 stammt von Johann Tub von Kol­chen. 1745 wur­de die Jus­ti­tia­fi­gur ersetzt, 1872 der rest­li­che Brun­nen abgebrochen.

 

 

 

Gerechtigkeitsbrunnen im Ausland

 

  • Deutsch­land:  Die meis­ten älte­ren Gerech­tig­keits­brun­nen aus­ser­halb der Schweiz (vor 1900) befin­den sich, soweit ersicht­lich, auf dem Gebiet des heu­ti­gen Deutschlands.
  • Frank­reich: Auch hier fin­den sich (wenn auch weni­ge) Bei­spie­le von Brun­nen mit Justitiafiguren.
  • Öster­reich:  In Öster­reich gibt es die­sen Brun­nen­ty­pus nicht, Jus­ti­ti­a­sta­tu­en sind hier all­ge­mein sel­ten (eini­ge Bei­spie­le gibt es den­noch, bei­spiels­wei­se im Wie­ner Jus­tiz­pa­last oder am Salz­bur­ger Rat­haus). Als gän­gi­ge Dar­stel­lung der Gerichts­bar­keit fin­den sich statt­des­sen Sta­tu­en des Rit­ters Roland (auch “Eiser­ner Roland” genannt) mit Schwert, teil­wei­se zusätz­lich mit Schild, als Sym­bol für das ver­lie­he­ne Stadtrecht/die eige­ne Gerichts­bar­keit auf Markt­plät­zen und vor Rat­häu­sern. Auf­grund der Nähe zum Pran­ger, wer­den die­se Figu­ren teil­wei­se auch “Pran­ger­mandl” genannt. Eine Kom­bi­na­ti­on mit einem Brun­nen ist nicht üblich. Aus­nah­men sind der Brun­nen mit Pran­ger­mandl-Sta­tue in Ybbs an der Donau (aus dem Jahr 1617; die Figur wird auch “Kili­an” genannt) und der Roland­brun­nen vor der Kli­nik Hiet­zing in Wien (1913).

 

Gerech­tig­keits­brun­nen ste­hen (bzw. stan­den) an fol­gen­den Orten:

 

 

Backnang (Deutschland)

Stand­ort: 48.94556°N, 9.4323°E

Der (heu­te zuge­deck­te) acht­ecki­ge Stiftsbrunnen/Tugendbrunnen, ist ein Schacht­brun­nen aus dem Jahr 1713. Nebst dem her­zog­li­chen Wap­pen mit den Initia­len ELHZW (Eber­hard Lud­wig Her­zog zu Würt­tem­berg) befin­den sich auf den Guss­ei­sen­plat­ten (wenn auch kei­ne Sta­tue, so immer­hin) Reli­efs der Tugen­den der Weis­heit (Pru­den­tia), Gerech­tig­keit (Jus­ti­tia) und Für­sor­ge (Cari­tas). Da drei der Plat­ten ver­lo­ren gegan­gen sind, ist nicht bekannt, ob auf dem Brun­nen ursprüng­lich noch wei­te­re Tugen­den abge­bil­det waren.
 

 

Bückeburg (Deutschland)

Stand­ort: 52.25911°N, 9.04422°E

Tugend­brun­nen (1552, von Jas­per Robin [?], 1920 vom Markt­platz Stadt­ha­gen in den Schloss­hof Bücke­burg verlegt)
 

 

Dhaka (Bangladesh) – ehemals

Stand­ort: 23.73214°N, 90.40251°E

Nach Pro­tes­ten wur­de die die Jus­ti­tia­fi­gur (2016, von Mri­nal Haque) vor dem Ban­gla­desh Supre­me Court ent­fernt und eini­ge hun­dert Meter ent­fernt wie­der auf­ge­stellt. Da die Jus­ti­tia und der Brun­nen damit getrennt wur­den, besteht aktu­ell kein Gerech­tig­keits­brun­nen mehr.
 

 

Dresden (Deutschland) – ehemals

Stand­ort: 51.04955°N, 13.73812°E

Der Gerech­tig­keits­brun­nen von Bru­no Fischer (1896) – wur­de bei einer Bom­bar­die­rung 1945 zerstört.
 

 

Frankfurt a. M. (Deutschland)

Stand­ort: 50.11041°N, 8.68214°E

Der Jus­ti­tia- oder Gerech­tig­keits­brun­nen steht auf dem Römer­berg, dem Rat­haus­platz von Frank­furt am Main. Die Brun­nen­fi­gur von 1611, von Johann Hoch­ei­sen war aus Sand­stein. 1874 wur­de sie ent­fernt, 1887 von Fried­rich Schier­holz in Anleh­nung an die bis­he­ri­ge Figur in Bron­ze neu geschaffen.

 

Beschädigungen

 

 

Freudenstadt (Deutschland)

Stand­ort: 48.46419°N, 8.41025°E

Gerech­tig­keits­brun­nen (1766, von Chris­ti­an Wel­den) am unte­ren Marktplatz. 
 

 

Funchal (Madeira, Portugal)

Stand­ort: 32.6504225°N, 16.9086286°W

Vor dem Palá­cio da Jus­ti­ça do Fun­chal steht die bron­ze­ne Está­tua da Jus­ti­ça von Januá­rio de Almei­da aus dem Jahr 1962.

 

 

Hanau (Deutschland)

Stand­ort: 50.13667°N, 8.91769°E

Gerech­tig­keits-/Jus­ti­zia­brun­nen (1610/1611), vor dem Deut­schen Gold­schmie­de­haus (ehe­mals Alt­städ­ter Rathaus). 
Ersatz der bereits vor län­ge­rer Zeit gestoh­le­ne Waa­ge und Schwert, vgl. “Jus­ti­tia wie­der mit Schwert und Waa­ge”, 4. März 2013, https://www.op-online.de/region/hanau/justizia-wieder-schwert-waage-2832430.html
 

 

Le Havre (Frankreich) – ehemals

Stand­ort: ? 49.48468°N, 0.10491°E (genau­er Stand­ort nicht bekannt)

Im Jahr 1518 wur­de hier ein Brun­nen erstellt, 1684 schuf der Bild­hau­er Phil­ip­pe Bout­té für die Fon­taine Roya­le eine Sta­tue von Lou­is XIV, mit vier flan­kie­ren­den alle­go­ri­schen Sta­tu­en. Der Brun­nen, die Jus­ti­tia­fi­gur und der Platz bestehen heu­te nicht mehr.

 

 

Kamenz (Deutschland)

Stand­ort: 51.26971°N, 14.09554°E

Der Andre­as­brun­nen auf dem Markt­platz von Kamenz wur­de 1570 erbaut. Die Jus­ti­tia­fi­gu, mit Schwert und Waa­ge, steht auf einem bal­da­chin­ar­ti­gen Auf­bau, wel­cher von drei Säu­len getra­gen wird. Die Brun­nen­stif­tung wird auf das Wie­der­erlan­gen der Gerichts­bar­keit und des Markt­rechts her­ge­lei­tet, was auch dem Ver­hand­lungs­ge­schick des Stif­ters, Bür­ger­meis­ter Andre­as Gün­ther, zuge­schrie­ben wird.

 

 

Krasnojarsk (Russland)

Stand­ort: 56.0126°N, 92.8868°E

Die Stadt Kras­no­jarsk (Красноярск) liegt an der Stre­cke der Trans­si­bi­ri­schen Eisen­bahn und ist die dritt­gröss­te Stadt Sibi­ri­ens. Vor dem regio­na­len Gerichts­ge­bäu­de steht ein Brun­nen mit bron­ze­ner Jus­ti­tia­fi­gur (The­mis Femi­da) aus dem Jahr 2004 von A. Tkachuk.

 

 

Michelstadt (Deutschland)

Stand­ort: 49.67865°N, 9.00377°E

Markt­brun­nen von 1575, mit Figur des Hei­li­gen Micha­els, im 18. Jahr­hun­dert in eine “Jus­ti­tia” umgewandelt.
 

 

Miltenberg (Deutschland)

Stand­ort: 49.69934°N, 9.25178°E

Markt­brun­nen (1583), Alter Markt­platz (Schnat­ter­loch), von Micha­el Jun­ker aus rotem Sand­stein geschaf­fen. Acht­ecki­ges Brun­nen­be­cken, Säu­le, von tan­zen­den Put­ten umring­te Jus­ti­ti­a­sta­tue (mit Schild, auf wel­chem das Wap­pen von Erz­bi­schof Wolf­gang von Dah­l­berg ange­bracht ist).

 

 

Montbéliard (Frankreich) – ehemals

Stand­ort: 47.509067°N, 6.795446°E

Die Fon­taine des Hal­les ou de la Pierre à Pois­sons: Im 16. Jahr­hun­dert wur­de hier ein Stein­brun­nen errich­tet. 1748 erhielt der Brun­nen eine Jus­ti­tia­fi­gur von Jean Pierre Bre­ton, einem Bild­hau­er aus dem schwei­ze­ri­schen Bon­court. Die Figur war aus Holz gefer­tigt und poly­chrom bemalt, sie trug Stadt­wap­pen, Schwert und Waa­ge. Brun­nen und Figur sind heu­te nicht mehr vorhanden.

Mont­bé­li­ard trug damals noch den deut­schen Namen Möm­pel­gard, gehör­te zum Haus Würt­tem­berg und war seit der Refor­ma­ti­on eine luthe­ri­sche Enkla­ve inner­halb einer katho­li­schen Umgebung.

 

 

 

München (Deutschland)

Stand­ort: 48.14097°N, 11.58055°E

Kron­prinz-Rup­p­recht-Brun­nen (1961, von Bern­hard Bleeker)

 

Fotos

 

Nürnberg (Deutschland)

Stand­ort: 49.45122°N, 11.07798°E

Tugend­brun­nen (1584–89, von Bene­dikt Wur­zel­bau­er, Bron­ze und Sandstein)
 

 

Öhringen (Deutschland)

Stand­ort: 49.20069, 9.50044°E

Jus­ti­tia-Brun­nen/Rat­haus­brun­nen, Brun­nen­säu­le mit Jus­ti­tia (1578, wahr­schein­lich erneu­ert), beim Alten Rat­haus (heu­te Stadtbücherei).
 

 

Paris (Frankreich)

Stand­ort: 48.85322°N, 2.34375°E

Die Fon­taine Saint-Michel (1860) wur­de vom Arch­tiek­ten Gabri­el Davioud ent­wor­fen, im Rah­men der gros­sen Umge­stal­tung von Paris durch den Prä­fek­ten  Geor­ges-Eugè­ne Baron Hauss­mann unter Napo­lé­on III.

Der monu­men­ta­le, 26 Meter hohe und 15 Meter brei­te Brun­nen wur­de nach dem Vor­bild des Fon­taine Médi­cis im Jar­din du Luxem­bourg im Neo­re­nais­sance-Stil errich­tet (6. Arron­dis­se­ment). Aus­ge­führt wur­de die Anla­ge in rotem und grü­nem Mar­mor, gel­bem Kalk­stein und bel­gi­schem Blau­stein, dazu kom­men die ver­schie­de­nen Sta­tu­en aus Brozne.

Die Haupt­fi­gur von Fran­cis­que-Joseph Duret zeigt den Erz­engel Micha­el, wel­cher den Teu­fel bekämpft, die bei­den Dra­chen stam­men von Hen­ri Alfred Jac­quemart.

Über den vier Säu­len ste­hen (bei­na­he 3 Meter hohe) Bron­ze-Sta­tu­en der vier Kar­di­nal­tu­gen­den nach Aristoteles:

  • Klug­heit, mit Schlan­ge und Spie­gel, von Jean-Augus­te Barre
  • Tap­fer­keit, mit Löwen­fell und Keu­le, von Glau­de-Jean Guillaume
  • Gerech­tig­keit, mit Schwert und Waa­ge, von Lou­is-Valen­tin Robert (auch: Éli­as Robert). Die Jus­ti­tia stützt sich mit der lin­ken Hand auf dem Schwert ab, die Waa­ge hängt an ihrem rech­ten Bein her­un­ter, es han­delt sich hier also um eine Dar­stel­lung einer ziem­lich pas­si­ven Gerech­tig­keit. Dies dürf­te auch damit zusam­men­hän­gen, dass die­ser  Brun­nen von Kai­ser Napo­lé­on III. in Auf­trag gege­ben wur­de, wel­cher neben sich wahr­schein­lich kei­ne star­ke und eigen­stän­di­ge Göt­tin der Gerech­tig­keit sehen wollte.
  • Mäs­si­gung, von Charles-Alphon­se Gumery

 

Fotos

 

 

Regensburg (Deutschland)

Stand­ort: 49.01974°N, 12.09304°E

Jus­ti­tia­brun­nen (1656, von Leo­prand Hil­mer, Sand­stein und Schmiedeeisen)
 

 

San Antonio (Texas, USA)

Stand­ort: 29.42396°N, 98.49349°W

Gerech­tig­keits­brun­nen vor dem Bexar Coun­ty Court­house (2008, von Gil­bert E. Barrera)
 

 

Stockholm (Schweden)

Stand­ort: 59.33139°N, 18.04359°E

Jus­ti­tia­brun­nen von dem Råd­hus, Kungs­hol­men (1917, von Gus­taf Sandberg)
 

 

Stuttgart (Deutschland)

Stand­ort: 48.77500°N, 9.17878°E

Markt­brun­nen (1714, in Königs­bronn), Brun­nen­be­cken mit 16 Eisen­plat­ten, ver­ziert mit dem Namens­zug des würt­tem­ber­gi­schen Her­zogs Eber­hard Lud­wig, Kriegs- und Jagd­sze­nen sowie alle­go­ri­schen Figu­ren inkl. Jus­ti­ti­a­re­li­ef. Umbau und Ergän­zung um die Brun­nen­säu­le 1804 durch Niko­laus von Thouret.

 

Trier (Deutschland)

Stand­ort: 49.75656°N, 6.64129°E

Petrus­brun­nen/Marktbrunnen (1594/95, von Hans Ruprecht Hoff­mann; Haupt­fi­gur ist Petrus, zu sei­nen Füs­sen befin­den sich die vier Kar­di­nal­tu­gen­den inkl. Jus­ti­tia; Stand­ort der Ori­gi­nal­fi­gur: Stadt­mu­se­um Sime­on­stift Trier)
 

 

Vellberg (Deutschland)

Stand­ort: 49.08740°N, 9.88220°E

Markt­brun­nen (1720), Trog aus Guss­ei­sen, mit Justitia-Relief.

 

Venedig (Italien)

Stand­ort: 45.44089°N, 12.33403°E

Im Innen­hof des Palas­tes Ca’ d’O­ro (auch: Cà d’O­ro) am Canal Gran­de in Vene­dig fin­det sich eine Brun­nen­mün­dung aus rotem Mar­mor, geschaf­fen um 1427/28 von Bar­to­lo­meo Bon. Gior­gio Fran­chet­ti (der den Palast erwor­ben und spä­ter auch dem Staat geschenkt hat­te) ret­te­te ihn, indem er ihn, als er sich schon bei einem Pari­ser Händ­ler war, zurück­kauf­te. Zwi­schen den vier Eck­köp­fen, ein­ge­bet­tet in gothi­sche Akan­thus­blät­tern, befin­den sich auf der einen Sei­ten­flä­che ein Helm mit Ran­ken umwun­de­nen Baum, auf den ande­ren drei Sei­ten je eine sitz­ten­de Frau­en­ge­stalt (Tugend) zwi­schen zwei Löwen, näm­lich: For­ti­tu­do (Tap­fer­keit, mit Säu­le und Löwenk­lau­en), Jus­ti­tia – oder Vene­tia (Gerech­tig­keit, mit Schwert oder Zep­ter) und Tem­pe­ran­tia (Mäs­si­gung, mit Kan­nen). Ein sehr ähn­li­cher Brun­nen­trog befin­det sich in den Staat­li­chen Muse­en zu Ber­lin.

 

Waiblingen (Deutschland)

Stand­ort: 48.83243°N, 9.31667°E

Markt­brun­nen mit baro­cker Jus­ti­tia-Figur (1688/89; 1964 durch eine Kopie ersetzt).
 

 

Weinheim (Deutschland)

Stand­ort: 49.54635°N, 8.67268°E

Markt­brun­nen (1928)
 

 

West New York (New Jersey, USA)

Stand­ort: 40.78457°N, 74.00839°W

Der Brun­nen mit der Sta­tue der Lady Jus­ti­ce als Teil des 9/11 Memo­ri­al Monu­ment aus dem Jahr 2002 im Don­nel­ly Park/Donnelly Memo­ri­al Park ist ein Denk­mal für die Opfer der Ter­ror­an­schlä­ge vom 11. Sep­tem­ber 2001.

 

 

Winnenden (Deutschland) – ehemals

Stand­ort: 48.87614°N, 9.39936°E

Der Markt­brun­nen (vgl. dazu den Bei­trag des Vir­tu­el­len Stadt­mu­se­ums Win­nen­den) wur­de um 1700 von Mat­thi­as Sprin­zing errich­tet. Die ursprüng­li­che Sand­stein­fi­gur wur­de 1929 durch Wil­helm Seiz durch eine Kopie aus Crails­hei­mer Muschel­kalk ersetzt. In den 1980er-Jah­ren wur­de der Brun­nen auf­wän­dig saniert. Im Jahr 2009 muss­te die Figur wegen ihres stark ver­wit­ter­ten Zustands ent­fernt wer­den, sie wer­den aktu­ell im Win­nen­der Dieb­sturm auf­be­wahrt. Zum 800-jäh­ri­gen Stadt­ju­bi­lä­um im Jahr 2012 erhielt der Brun­nen eine neue, nicht ganz unum­strit­te­ne Brun­nen­fi­gur (Min­ne­sän­ger Gott­fried von Neuf­fen und das von ihm in sei­nem “Win­nen­der Lied” besun­ge­ne Mäd­chen), geschaf­fen von Karl Ulrich Nuss.

Die Jus­ti­tia-Figur auf dem Markt­brun­nen weist eine gros­se Ähn­lich­keit mit jener im nahe­ge­le­ge­nen Waib­lin­gen auf. Inter­es­sant ist, dass Win­nen­den kei­ne eige­ne Gerichts­bar­keit, den­noch einen Brun­nen mit Jus­ti­tia­fi­gur hatte.

 

 

Worms (Deutschland)

Stand­ort: 49.63037°N, 8.36255°E

Gerech­tig­keits­brun­nen (1689 zerstört/1778 im Spät­ba­rock-Stil/1908/1977)
 

 

Wuppertal (Deutschland)

Stand­ort: 51.26455°N, 7.15099°E

Gerech­tig­keits­brun­nen im Stadt­be­zirk Elber­feld (1910, von Bern­hard Hoet­ger; im Zwei­ten Welt­krieg ein­ge­schmol­zen; 2012 wur­de eine Rekon­struk­ti­on eingeweiht).
 

 

Würzburg (Deutschland)

Stand­ort: 49.79308°N, 9.92838°E

Der spät­ba­ro­cke Vier­röh­ren­brun­nen (1733/1766) mit den vier Kar­di­nal­tu­gen­den Tapferkeit/Stärke (For­ti­tu­do), Weis­heit (Pru­den­tia), Mäs­si­gung (Tem­pe­ran­tia) und Gerech­tig­keit (Jus­ti­tia, mit Waa­ge und Schwert) über den was­ser­spei­en­den Del­fi­nen, befin­det sich in der Nähe der Alten Main­brü­cke. Oben auf dem Obe­lisk (mit dem Wap­pen von Adam Fried­rich von Seins­heim) steht die Figur der Fran­ko­nia (Alle­go­rie Frankens).

 

 

 

 

Karte

Auf die­ser Land­kar­te (Open­Street­Map) sind die ver­schie­de­nen Orte mit Gerech­tig­keits­brun­nen ver­zeich­net. Damit die Kar­te kor­rekt ange­zeigt wird, müs­sen Sie Coo­kies akzeptieren.

Legende
Jahr

Material/Ausführung (letzte Justitia)

A1 Haupt­fi­gur, Stein, bemalt
A2 Haupt­fi­gur, Stein, unbemalt
A3 Haupt­fi­gur, Metall, bemalt
A4 Haupt­fi­gur, Metall, unbemalt
A5 Haupt­fi­gur, Holz, bemalt
A6 Haupt­fi­gur, Holz, unbemalt

B1 Neben­fi­gur, Stein, bemalt
B2 Neben­fi­gur, Stein, unbemalt
B3 Neben­fi­gur, Metall, bemalt
B4 Neben­fi­gur, Metall, unbemalt

C1 Reli­ef, Stein, bemalt
C2 Reli­ef, Stein, unbemalt
C3 Reli­ef, Metall, bemalt
C4 Reli­ef, Metall, unbemalt

 

Aktueller Standort (allenfalls Kopie)

  auf dem Brunnen
  öffent­li­cher Platz
  ande­rer Ort
  verschollen/zerstört

 

 

 

 

Kunst, Kultur und Konsum

Aarau

Krimiserie “Der Bestatter”

Im Aar­au­er Gerech­tig­keits­brun­nen liegt eine Lei­che. So beginnt eine Fol­ge der Serie “Der Bestatter”.

 

Bern

Skulptur Justitia-Kopf (Stauffacher)

Die­ser Sand­stein-Kopf nach dem Vor­bild des Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nens steht in der Buch­hand­lung Stauf­fa­cher (gehört zur Orell Füss­li Tha­lia AG) an der Neu­en­gas­se in Bern (1. Stock, links der Roll­trep­pe, auf einem Fens­ter­sims). Wei­te­re Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zu die­sem sehr schö­nen Werk sind heu­te lei­der nicht mehr bekannt.

Hier eini­ge Bilder:

 

 

Gemälde und Drucke

 

 

Postkarten

Stell­ver­tre­tend für eine Viel­zahl von Post­kar­ten des Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nens steht die­ses Exem­plar aus dem Jahr 1901, von Arnold Wicky (1860–1906). Die vor­lie­gen­de Kar­te weist bei der Beschrif­tung noch einen Buch­sta­ben­dre­her auf, sie wur­de aber auch noch in ande­ren Vari­an­ten aufgelegt. 

 

 

Teller / Keramik

 

Theaterstück “Am Glockenturm”

Der Schrift­stel­ler und Pazi­fist René Schi­cke­le (1883–1940) leb­te wäh­rend sei­nes Exils im Ers­ten Welt­krieg zeit­wei­se in Bern. Sein Thea­ter­stück “Am Glo­cken­turm”, wel­ches er als “Traum­spiel” bezeich­ne­te, spielt im Agen­ten­mi­lieu der neu­tra­len Schweiz wäh­rend des Krie­ges 1917, rund um den Zyt­glog­ge (“Glo­cken­turm”), teil­wei­se in den Lau­ben vor dem Gerech­tig­keits­brun­nen. Das Requi­sit (Holz, bemalt) des Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nens der Auf­füh­rung am Stadt­thea­ter Bern (heu­te Teil von Büh­nen Bern), stammt von Man­fred Syts­ma.

Daten zur Auf­füh­rung am Stadt­thea­ter Bern:

  • Pre­mie­re: 22. Febru­ar 1985
  • Regie: Eike Gramss
  • Büh­nen­bild: Wer­ner Hutterli
  • Kos­tü­me: Rena­te Schmit­zer, Car­la Prang
  • Dar­stel­ler: Mar­tin Gel­zer, Wolf Kai­ser, Jonas Vischer, Klaus Degen­hardt, Bri­git­te Goe­bel, Ber­na­dette Von­lan­then, Mar­lise Fischer, Peter Greif, René Blum, Mar­tin Beut­ler, Armin Kopp, Peter Jeck­lin, Klaus Hir­che, Hat­to Horsch, Hans-Joa­chim Frick, Her­bert Mül­ler, Hein­rich Beens, Uli Eichenberger

Eine wei­te­re Auf­füh­rung fand ab dem 26. Novem­ber 1994 an der Würt­tem­ber­gi­schen Lan­des­büh­ne (WLB) in Ess­lin­gen statt. Regie: Fritz Groß, Büh­ne und Kos­tü­me: Moni­ka Frenz.

Quel­len:

 

 

Ex Libris Dr. Heinrich Löwenthal

Das Exli­bris von Dr. Hein­rich Löwen­thal (1913–1960) stellt einen Löwen mit Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nen sowie einem Tal im Hin­ter­grund dar, mit auf- oder unter­ge­hen­der Son­ne. Begon­nen hat er sein Stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Ber­lin, wur­de von die­ser aber 1932 wegen “mar­xis­ti­scher Betä­ti­gung” rele­giert (ver­wie­sen). Sein Stu­di­um been­de­te er an der Uni­ver­si­tät Bern, an wel­cher er auch dok­to­rier­te. Dies dürf­te wohl auch der Grund sein, wes­halb er für sein Exli­bris den Ber­ner Gerech­tig­keits­brun­nen wähl­te. Zuletzt war er als Ober­rich­ter am Obers­ten Gericht der DDR tätig.

Wei­te­re Hinweise:

 

 

Gedicht “D’Grächtigkeit”

D’Gräch­tig­keit steit über all­ne, Will si d’Wält regie­re muess”. Die­se Zei­len stam­men aus dem Heft “Die Brun­nen Berns, Geschich­te, Bil­der u. Lie­der”, wel­ches Wil­helm Spiess (1854–1930) um 1891, also zur Zeit der 700-Jah­res­fei­er von Bern, im Selbst­ver­lag her­aus­ge­ge­ben hat.

 

 

Leist der Untern Stadt Bern

Als einer der fünf Alt­stadt­leis­te küm­mert sich der Leist der Untern Stadt Bern (LUS) um die Inter­es­sen der Anwoh­nen­den und Gewer­be­trei­ben­den, auch gegen­über den Behör­den. Sein Ein­zugs­ge­biet umfasst die Gas­sen mit den weis­sen Namens­schil­dern (Gerech­tig­keits­gas­se, Jun­kern­gas­se, Post­gas­se, Rat­haus­platz, Mani-Mat­ter-Stutz, Post­gas­shal­de, Nyd­egg­gas­se und Nyd­egglau­be, Nyd­eggstal­den, Läu­fer­platz, Lang­mau­er­weg, Kreuz­gas­se – Ostseite).

 

 

Vigneron Weinbistro

Nahe am Gerech­tig­keits­brun­nen Bern fin­dest du das Wein­bis­tro von Vigne­ron F&T. Eine beson­de­re Fla­sche aus der Domaine La Bos­que trägt die Eti­ket­te mit Abbil­dung des Ber­ner Gerechtigkeitsbrunnen.

 

Biel

Gemälde und Drucke

 

Frankfurt a.M. (Deutschland)

Weinbrunnen

Anläss­lich des jähr­li­chen Main­fests fliesst aus dem Frank­fur­ter Gerech­tig­keits­brun­nen Wein. Auch in Bern fliesst manch­mal Wein vom städ­ti­schen Reb­gut am Bie­ler­see aus einem Brun­nen, näm­lich dem Moses­brun­nen (“Le Neu­veville Nou­veau”) .

 

Fassadenmalerei

Die Fir­ma High­lightz Fas­sa­den­de­sign hat an einem Büro­ge­bäu­de nahe des Amts­ge­richts Bonn eine Wand­ma­le­rei mit der Frank­fur­ter Jus­ti­tia ange­bracht: https://highlightz.de/2022/03/14/graffitikuenstler-in-bonn/

 

Poster

Puzzle

 

0‑Euro-Schein

Der 0‑Eu­ro-Schein, immer in vio­let­ter Far­be, sieht aus wie eine ech­te Euro-Bank­no­te und weist zumin­dest teil­we­se die­sel­ben Sicher­heits­merk­ma­le auf. Es han­delt sich dabei aber nicht um ein gesetz­li­ches Zah­lungs­mit­tel son­dern um Sou­ve­nir­schei­ne, die der Bewer­bung von tou­ris­ti­schen Stät­ten dient. Der Frank­fur­ter Gerech­tig­keits­brun­nen ist in die­ser Serie, wel­che zwei Mal auf­ge­legt wur­de: XEPS-2017–1 und XEPS-2018–1.

 

Quetschmünzen

Die Quetsch­mün­ze (auch: Elon­ga­ted Coin, Prä­ge­mün­ze, Sove­nir-Prä­gung, Sou­ve­nir-Medail­le) dient eben­falls als tou­ris­ti­sches Andenken. Dabei wird eine nor­ma­le Mün­ze oder ein spe­zi­el­ler Roh­ling durch zwei Stahl­wal­zen in die typi­sche ova­le Form gebracht. Eine gute Über­sicht der Frank­fur­ter Quetsch­mün­zen mit dem Gerech­tig­keits­brun­nen als Motiv fin­det sich auf der Inter­net­sei­te https://www.hf-penny.de/hessen/frankfurt-am-main.html.

 

 

Moudon

Brunnenbaden

Vom 14. bis 20. August 2023 durf­te im Gerech­tig­keits­brun­nen von Mou­don offi­zi­ell geba­det wer­den (vgl. https://www.moudon-tourisme.ch/fr/2102/fontaines-de-moudon). Dies fand statt im Rah­men der Akti­on Foun­tain Dip von Schweiz Tourismus.

 

 

San Antonio (Texas, USA)

Gemälde und Drucke

 

 

Solothurn

Gemälde und Drucke

 

 

 

 

Literatur

 

Umfang­rei­che und fun­dier­te Infor­ma­tio­nen fin­den sich in der Rei­he “Die Kunst­denk­mä­ler der Schweiz (KdS)”, her­aus­ge­ge­ben von der Gesell­schaft für Schwei­ze­ri­sche Kunst­ge­schich­te GSK. Die ein­zel­nen Bei­trä­ge kön­nen im Inter­net über die Sei­te “KdS online” ein­ge­se­hen werden.

 

Justitia allgemein

 

Wasserversorgung allgemein

 

Mehrere Brunnen/Gerechtigkeitsbrunnen betreffend
  • BOUFFARD, PIERRE / CREUX RENÉ, Brun­nen: Spie­gel der Schweiz, Genf 1973
  • CARLEN, LOUIS, Brun­nen und Recht in der Schweiz, in: For­schun­gen zur Rechts­ar­chäo­lo­gie und Recht­li­che Volks­kun­de, Nr. 4 (1982) S. 41–68
  • JACCARD, PAUL-ANDRÉ, Skulp­tur, Ars Hel­ve­ti­ca – Die visu­el­le Kul­tur der Schweiz, Bd. VII, Disen­tis 1992, S. 94–102, Anm. auf S. 304
  • LAMBERT, ANDRÉ, Quel­ques Fon­tai­nes du Can­ton du Vaud, in: Schwei­ze­ri­sche Bau­zei­tung LXXX (1922), Bd. 19, S. 218–221
  • MEINTEL, PAUL, Schwei­zer Brun­nen, Frau­en­feld / Leip­zig 1931 (ins­be­son­de­re S. 87 ff.)
  • PIGUET, FRÉDÉRIC-PAUL, Les femmes sym­bo­li­sant la jus­ti­ce en Suis­se disent l’identité pro­fon­de du pays, auf: blogs.letemps.ch, 6. Febru­ar 2020
  • SCHUBERT, CLAERE, Die Brun­nen in der Schweiz, Denk­mä­ler in der Kunst- und Cul­tur­ge­schich­te, Frau­en­feld 1885
  • WEBER, OSKAR, Der Lösch-Fond und sein Stif­ter, in: Die Ber­ner Woche in Wort und Bild : ein Blatt für hei­mat­li­che Art und Kunst, Bd. 17 (1927), Heft 2, S. 22

 

Berner Totentanz
  • TRIPPS, JOHANNES, “Den Wür­mern wirst Du Wild­bret sein”, Der Ber­ner Toten­tanz des Niklaus Manu­el Deutsch in den Aqua­rell­ko­pien von Albrecht Kauw (1649), Bern 2005

 

Bildscheibe Anton Wyss in der Kirche Aarwangen
  • HASLER, ROLF, Jus­ti­tia in neu­em Licht – Die Rich­te­rin über Arm und Reich in zwei Bild­wer­ken der ber­ni­schen Glas­ma­le­rei, in: Katha­ri­na Geor­gi, Bar­ba­ra von Orel­li-Mes­ser­li, Eva Schei­wil­ler-Lor­ber, Ange­la Schiff­hau­er (Hrsg.), Licht(t)räume, Fest­schrift für Bri­git­te Kur­mann-Schwarz zum 65. Geburts­tag, Peters­berg 2016, S. 84–92
  • HASLER, ROLF, Die Schei­ben­riss-Samm­lung Wyss, Bd. 1, Bern 1996, Nr. 189: Hans Rudolf Manu­el, Riss zu einer Ber­ner Gerichts­her­ren­schei­be mit der Jus­ti­tia, 1558, S. 180 f.
  • HASLER, ROLF / KELLER, SARAH / BERGMANN, UTA, Bild­schei­be Anton Wyss mit der Jus­ti­tia über den Wel­ten­herr­schern, 2016
    Ein­trag in der wis­sen­schaft­li­chen Daten­bank des Vit­ro­cent­re und Vit­ro­mu­sée Romonts: https://vitrosearch.ch/de/objects/2246359
  • MOSER, ERNST, Die Kir­che Aar­wan­gen 1577–1977, Gedenk­schrift zu ihrem 400-jäh­ri­gen bestehen, Aar­wan­gen 1977, S. 60 ff.
  • SCHEIDEGGER, ALFRED, Die Ber­ner Glas­ma­le­rei von 1540 bis 1580, Dis­ser­ta­ti­on an der Uni­ver­si­tät Bern, Bern 1947, S. 79 f.

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Aarau

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Bern

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Biel

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Boudry

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Rathausbrunnen) in Brugg

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Tugendbrunnen) auf dem Schlosshof Bückeburg

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Burgdorf
  • Schwei­ze­ri­sches Inven­tar der Kul­tur­gü­ter von natio­na­ler und regio­na­ler Bedeu­tung (KGS): Die­ser Brun­nen hat kei­ne KGS-Nummer. 

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Cudrefin

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Cully

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Frankfurt a. M.

 

La fontaine de la place du Port (anciennement de la Maison de Ville) in Genf

Die Figu­ren der Gerech­tig­keit und des Frie­dens, wel­che durch das Was­ser bewegt wur­den, befin­den sich heu­te im Mai­son Tavel.

 

Fontaine Royale in Le Havre

Die Jus­ti­tia­fi­gur und der Brun­nen sind heu­te nicht mehr vorhanden.

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Fontaine de la place de la Palud) in Lausanne

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Spitalbrunnen) in Liestal

Der Brun­nen wur­de zwi­schen­zeit­lich durch einen ande­ren ersetzt, die Jus­ti­tia­fi­gur befin­det sich heu­te an der Fas­sa­de des “Alten Spitals”

  • HEYER, HANS-RUDOLF, Die Kunst­denk­mä­ler der Schweiz (KdS), Bd. 62, Die Kunst­denk­mä­ler des Kan­tons Basel-Land­schaft, Bd. II, Der Bezirk Lies­tal, Basel 1974, “Ehe­ma­li­ges Spi­tal” S. 255–262 (bzw. Text auf S. 258 und Abbil­dung auf S. 260)

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Luzern

Die­ser Brun­nen besteht heu­te nicht mehr. Erwähnt wird er in fol­gen­den Werken:

 

Fontaine des Halles ou de la Pierre à Poissons in Montbéliard

Die Jus­ti­tia­fi­gur und der Brun­nen sind heu­te nicht mehr vorhanden.

 

Gerechtigkeitbrunnen (Fontaine du Maréchal / Fontaine de la Christine) in Morges

Die Jus­ti­tia­fi­gur befin­det sich mitt­ler­wei­le nicht mehr auf einem Brun­nen son­dern in einer Nische am Rathaus.

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Fontaine du Coude ou de la Grand-Rue) in Moudon

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Neuenburg

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Marktbrunnen) in St. Gallen

Die Jus­ti­tia­fi­gur, wahr­schein­lich im 16. Jahr­hun­dert, ist heu­te verschollen

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Sinnbrunnen) in Solothurn

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Marktbrunnen) in Waiblingen

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Marktbrunnen) in Winnenden

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Themisbrunnen) in Winterthur

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Wuppertal
  • FORTLAGE, ARNOLD, Neue Brun­nen­kunst, in: Die Kunst für alle: Male­rei, Plas­tik, Gra­phik, Arch­ti­tek­tur, Band 26, Heft 1, S. 24, 1. Okto­ber 1910

 

Gerechtigkeitsbrunnen in Worms

 

Gerechtigkeitsbrunnen (Justitiabrunnen) in Zürich

Die­ser Brun­nen besteht heu­te nicht mehr. Erwähnt wird er in fol­gen­den Werken:

  • ABEGG, REGINE / BARRAUD WIENER, CHRISTINE / GRUNDER, KARL / STÄHELI, CORNELIA, Die Kunst­denk­mä­ler des Kan­tons Zürich, Neue Aus­ga­be Bd. 3.2, Die Stadt Zürich III.II, Alt­stadt rechts der Lim­mat, Pro­fan­bau­ten, Bern 2007, “Ehe­ma­li­ger Jus­ti­tia­brun­nen an der obe­ren Kirch­gas­se”, S. 274
  • MEINTEL, PAUL, Schwei­zer Brun­nen, Frau­en­feld / Leip­zig 1931, S. 90
  • MEINTEL, PAUL, Zür­cher Brun­nen, Zürich 1921, S. 77